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UNSERE GESCHICHTE

Die Astrid-Lindgren-Schule ist zwar dem Namen nach eine neue Schule, die es erst seit 2017 gibt. Allerdings vereint sie die Geschichte zweier alter Schulen. Hier steht, welche Entwicklungen heute zusammenfließen.

Vor 1900

Noch vor ungefähr 100 Jahren war die Gegend, in der heute die Johannesschule steht, die Lipperheide. Sie war unwegsam und noch sehr dünn besiedelt. Als der Bergbau und die Eisenindustrie sich in Oberhausen ausbreiteten, änderte sich das schnell: Auch in dieser Ecke siedelten neue Bewohner an.

Die damals schon bestehende evangelische Schladschule an der Dieckerstraße wurde bald zu klein. Sie räumte ihr Gebäude und bezog ein neues, das wiederum „Schladschule“ hieß. Später war in diesem Haus die Stötznerschule, heute steht es leer und wartet auf eine neue Nutzung. In das alte Gebäude zog dann am 13. September 1900 die „katholische“ Schladschule mit vier Klassenräumen ein.

JOHANNESSCHULE

Bereits 1902 stieg die Schülerzahl so beträchtlich an, dass im Jahre 1903 schon zwei weitere Klassenräume eingerichtet werden mussten.
1904 wurde die Kirche St. Johannes Evangelist eingesegnet. 1911 wurde der Name der Schule an den Gemeindenamen angepasst: Von nun an hieß sie „Johannesschule“.

SCHLADSCHULE

Die Schladschule war die Gemeinschaftsvolksschule im Viertel.

JOHANNESSCHULE NACH DEM KRIEG

Das Gebäude wurde 1943 im Krieg völlig zerstört. Weil man keine eigenen Räume mehr hatte, wurden der Johannesschule drei Räume in der Schladschule zugeteilt, die den Krieg besser überstanden hatte.
Jahrelang musste der Unterricht im Schichtbetrieb abgehalten werden. Die untragbaren Zustände veranlassten 1956 die Schulpflegschaft der Johannesschule, die zuständigen Stellen für den Aufbau einer neuen Schule zu gewinnen. Schon im Dezember 1956 begann der Neubau. 13 Monate später fand im Januar 1958 die Einweihung der neuen Johannesschule statt, also des Gebäudes, in dem die Johannesschule noch heute ist. Sie war eine Volksschule für Schülerinnen und Schüler in zunächst acht, später dann in neun Jahrgängen.

SCHLADSCHULE NACH DEM KRIEG

Das Schulgebäude hatte den Krieg weitgehend unbeschadet überstanden, musste aber die heimatlos gewordene Johannesschule mit beherbergen. Das führte zu einer Überfüllung, die teilweise durch Schichtbetrieb aufgefangen werden musste. Als die Johannesschule ihr neues Gebäude an der Stiftstraße bekommen hatte, verbesserte sich die räumliche Situation wieder.

Das Ende der Volksschulen 
und die Aufteilung in Grund- und Hauptschulen

Bis 1968 gab es in Nordrhein-Westfalen Volksschulen. Dort gingen die meisten Kinder ihre ganze Schulzeit lang hin: vom ersten bis zum achten Schuljahr. Solch eine Schule war die Schladschule. 1968 gab es eine Reform, bei der die Schulen unterteilt wurden. Jetzt gab es Grundschulen für die ersten vier Jahre und Hauptschulen für die Klassen 5 bis 9.

JOHANNESSCHULE NACH 1968

Im Jahre 1968 fand die Trennung in Grund- und Hauptschulen statt. Die Johannesschule blieb als Grundschule in ihrem Gebäude, teilte es sich aber mit der Gemeinschaftsgrundschule an der Stiftstraße.

GGS NACH 1968

Die Schladschule wurde jetzt Hauptschule und gab die unteren Klassen ab. Dafür wurde eine neue Grundschule gegründet, die Gemeinschaftsgrund- schule an der Stiftstraße. Das Gebäude teilte man sich mit der katholischen Johannesschule.
Den Namen fand niemand besonders toll. 1978 übernahm dann eine Klasse die Initiative und kümmerte sich darum, dass die Schule umbenannt wurde. Astrid Lindgren kannte und mochte jeder, und die Kinder fanden den Namen richtig. Sie stellten Anträge bei der Stadt, fragten Frau Lindgren um Erlaubnis. Endlich war es soweit, und die Umbenennung wurde mit einem großen Schulfest gefeiert.

Gemeinsame Jahre von Johannesschule und Astrid-Lindgren-Schule

44 Jahre lang arbeiteten zwei Kollegien in einem Hause. Insgesamt verlief die Zusammenarbeit friedlich und produktiv, und einige Aufgaben werden gemeinsam in Angriff genommen. Es gab eine gemeinsam erstellte Schulordnung, Pausenaufsichten wurden übergreifend durchgeführt, und für beide Kollegien reichte ein gemeinsames Lehrerzimmer.

1991 wurde der Schulhof aufgewertet. In einer Ecke entstand ein großer Sandkasten mit einer Kletteranlage.

1993 wurde der angrenzende Spielplatz so umgestaltet, dass die Kinder ihn seitdem in der Pause auch als Schulhof benutzen können.

1995 wurde die gesamte Schulanlage modernen Sicherheitsansprüchen angepasst. Besonders davon betroffen waren die Treppenhäuser. Die Klassenräume erhielten neue blaue Türen.

Die Flure waren bis 1996 mit einem uralten hellbraunen Anstrich versehen. Nun wurden sie weiß gestrichen und mit Motiven aus Astrid Lindgrens Büchern versehen.

Auch das 1958 errichtete Gebäude wurde bald zu eng. Als dann 1996 an allen Grundschulen das Betreuungsprogramm „Schule von acht bis eins“ eingeführt wurde, wurden weitere Räume gebraucht.

Im Sommer 1996 konnten fünf Klassen beider Schulen ihre neuen Klassenräume im Neubau auf der gegenüberliegenden Schulhofseite beziehen. Die beiden Räume im Tiefparterre des Hauptgebäudes werden für das Betreuungsprogramm zur Verfügung gestellt.

Auch der Verwaltungstrakt erhielt ein neues Gesicht. Beide Kollegien entschieden sich dafür, bei einem gemeinsamen Lehrerzimmer zu bleiben.

1997 wurden auch die Klassen im alten Gebäude neu gestrichen, was nach über 25 Jahren auch dringend nötig war. Auch sie sind jetzt weiß und blau und wirken viel freundlicher.

1998 wurden die ersten Fenster erneuert: Die Garderoben und Gruppenräume weisen praktische saubere Kunststoff-Fenster auf. Im Trakt der Johannesschule konnte man schon bewundern, wie die Klassenräume durch zeitgemäße Fenster aufgewertet werden.

In den Herbstferien 1999 wurden dann auch die Fenster in den ALS-Klassenräumen ausgetauscht und die Fassaden weiß und gelb gestrichen. Im Sommer wurde das Verwaltungsgebäude überholt mit neuen Fenstern und neuem Eingang. Die Fassade wurde hier weiß-blau. Inzwischen sieht die Schule wieder richtig schön aus.

Im Gebäude gibt es Umbaumaßnahmen. Zum Brandschutz wurden Feuerschutztüren in den Fluren installiert. Im Brandfall mögen sie vielleicht hilfreich sein, aber im alltäglichen Betrieb behindern sie beträchtlich die Durchgänge.
In den Betreuungsräumen wurden Küchenzeilen eingebaut; eine für die ALS und eine für die Johannesschule.
Die noch ganz frische Schülerbücherei wurde abgebaut und neu aufgebaut, um dem Brandschutz besser gerecht zu werden.

Ein Tornado gestaltete im Juli 2004 den Schulhof um: Mehrere alte kräftige Bäume fielen um und machten den Schulhof luftiger. Das Gebäude wurde verschont.

Im Sommer 2005 gestaltete die Stadt Oberhausen den hinteren Schulhof neu. 

Im Laufe des Schuljahres wurde das Umfeld der Schule renoviert: Die Folgen des Sturms von 2004 wurden weiter beseitigt. Restliche Wurzeln und Baumreste wurden entfernt und neue Wiese angelegt. Kranke und wild gewachsene Bäume und Pflanzen wurden entfernt.

Johannesschule und Astrid-Lindgren-Schule werden Ganztagsschulen

Das Schuljahr 2005/2006 begann mit dem Beschluss, vom kommenden Schuljahr 2006/2007 an als offene Ganztagsschulen weiterzumachen. Es wurden Konzepte geprüft, wie die Neugestaltung aussehen sollte. Schnell war eine Entscheidung gefallen, dass das Nachmittagsangebot beider Schulen gemeinsam gestaltet werden sollte. 
Die Frage der Räumlichkeiten wurde komplizierter. Vorstellungen, das Gebäude aufzustocken oder daran anzubauen, wurden als unrealistisch erkannt. Gleichzeitig war klar, dass der Zeitplan, gleich nach den Sommerferien mit dem Betrieb in neuen Räumen zu beginnen, nicht umgesetzt werden konnte. Die Stadt Oberhausen kaufte das Jugendheim der Johanneskirche an der Dieckerstraße an; es sollte für den Nachmittagsbetrieb hergerichtet werden.
2007 konnte nach Umbauarbeiten, die sich träge gestaltet hatten, das neue Ganztagshaus in Betrieb genommen werden. Es wurde sehr geschmackvoll gestaltet und weitgehend sinnvoll eingerichtet. Hier können Kinder sich wohlfühlen. 
Am Rand des Schulhofs entstand ein grünes Klassenzimmer. Dort kann bei gutem Wetter auch einmal eine Klasse draußen Unterricht haben.
Die ehemaligen Betreuungsräume wurden umgestaltet. Ein Raum wurde zum Computerraum mit 14 vernetzten PCs, und einer wurde zur jetzt gemeinsamen Schülerbücherei der ALS und der Johannesschule. Seit dem Schuljahr 2001/2002 hat die ALS eine Schulbücherei, die Johannesschule schon einige Jahre länger. Zwischen beiden Räumen ist eine bewegliche Trennwand, und damit entstand ein großer Mehrzweckraum. Diese Ergänzung wurde zu einer wirklichen Verbesserung.
So viele Anmeldungen gab es zum Schuljahr 2010/2011, dass ein weiterer Klassenraum benötigt wurde. Am Ende längerer Überlegungen ergab sich die Lösung, die Bücherei mit dem Lehrerzimmer zusammenzulegen und den Büchereiraum zu einem Klassenraum umzubauen. Die Lösung sollte sich als praktikabel herausstellen.

DIE JOHANNESSCHULE
AM ENDE DES SCHULJAHRS 2011/2012

Im Schuljahr 2011/2012 wurden etwa 160 Schülerinnen und Schüler von neun Lehrerinnen in acht Klassen unterrichtet.

DIE ASTRID-LINDGREN-SCHULE
AM ENDE DES SCHULJAHRS 2011/2012

Im Schuljahr 2011/2012 wurden etwa 160 Schülerinnen und Schüler von neun Lehrerinnen und Lehrern in acht Klassen unterrichtet.

Die Zusammenlegung zur Schule an der Stiftstraße

Was schon vorher angekündigt worden war, wurde am 17. Oktober 2011 im Oberhausener Stadtrat beschlossen: Die Johannesschule und die Astrid-Lindgren-Schule werden zusammengelegt. Die Johannesschule löste sich auf eigenen Vorschlag auf und gründete mit der Astrid-Lindgren-Schule eine neue Schule. Der Zusammenschluss sollte schon zum Schuljahr 2012/2013 erfolgen. Die neue Schule wird eine Gemeinschaftsgrundschule sein. Die Astrid-Lindgren-Schule sollte ihren Namen aufgeben. Nach intensiver Suche wurde kein besser geeigneter Name gefunden als „Schule an der Stiftstraße“.

Seit dem Beginn des Schuljahrs 2012/2013 läuft der Schulbetrieb weitgehend problemlos, nicht zuletzt deswegen, weil sich fast alle Beteiligten vorher schon kannten und keines der beiden früheren Systeme die Führung übernahm.

2017: Umbenennung zu Astrid-Lindgren-Schule

Der Arbeitsname „Schule an der Stiftstraße“ hatte sich für die Übergangszeit bewährt. Er war emotionslos und hatte damit zwei entscheidende Vorteile. Er konnte keine enge persönliche Bindung ihm gegenüber erzeugen, und man könnte sich ohne große Wehmut zu gegebener Zeit wieder von ihm trennen. Die Zeit war 2016 gekommen.

Der Name „Schule an der Stiftstraße“ geht einem nicht besonders leicht von der Zunge. Die Frage, von welcher Schule man komme, war manchmal nicht so leicht auszusprechen. Bei Sportveranstaltungen ließen sich unsere Mannschaften über den Namen schlecht anfeuern. Der Name lässt sich schwer erklären. Gut, die Schule liegt an der Stiftstraße, aber wo kommt der Straßenname her? Die Stifte, die vor der Schule aufgestellt wurden und die Stifte im Briefkopf sind natürlich nicht wirklich die Namensgeber. Häufiger wurden Lehrerinnen und Lehrer gefragt: Warum heißt ihr nicht mehr Johannesschule? Oder warum nicht mehr Astrid-Lindgren-Schule? Das war doch ein gut eingeführter schöner Name.

Johannesschule kam nicht mehr in Frage, weil eine Gemeinschaftsgrundschule nicht den Namen einer katholischen Gemeinde tragen kann. Die Idee, wieder Astrid Lindgrens Namen zu benutzen, fand schnell allgemeine Zustimmung. Also wurde die Namensänderung beantragt, die im Rat beschlossen wurde und mit dem Schuljahr 2017/2018 in Kraft tritt.

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